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Bereich: wissenschaftliche Tagungen
Sachgebiet: Mathematik und Informatik, Physik
NTZ-Workshop ''CompPhys05'' widmet sich Computer-Simulationen
Zum
Workshop ''CompPhys05'' der Fakultät für Physik und Geowissenschaften
der Universität Leipzig werden über 50 Experten der Theoretischen und
der Experimentalphysik unter anderem aus Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Österreich, Polen, Schweden, USA und Venezuela erwartet.
Zeit: |
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01. Dezember 2005 bis 02. Dezember 2005 |
Ort: |
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Institut für Theoretische Physik
Vor dem Hospitaltore 1 |
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Vorteile der Computer-Simulation gegenüber dem klassischen Experiment
Die traditionell Anfang Dezember gemeinsam mit dem
Naturwissenschaftlich-Theoretischen Zentrum (NTZ) organisierte
dreitägige Veranstaltung widmet sich in diesem Jahr der
Computer-Simulation kondensierter, also fester oder flüssiger, Materie.
''Solche Computer-Simulationen bieten uns gegenüber dem klassischen
Experiment einige Vorteile'', erläutert Prof. Dr. Wolfhard Janke,
Direktor des NTZ und Organisator des Workshops. ''Zum einen können wir
von absolut reinen Stoffen ausgehen, die es in der Realität nicht gibt.
Wir können diese Stoffe problemlos extremen Bedingungen, also zum
Beispiel extremen Drücken oder Temperaturen aussetzen. Und wir können
diese Parameter also quasi per Tastendruck schlagartig verändern.''
Anwendungsgebiete der Computersimulation
Zu den spezielle Aspekten, die auf dem Workshop zur Debatte stehen
werden, gehört unter anderem die Möglichkeit, Stoffe mit
eingeschränkter Geometrie zu untersuchen, also Stoffe, die nur aus
einer wenige Atome dicken Schicht im Nano-Bereich bestehen. Anwendung
findet das unter anderem in der Halbleiterphysik. ''Eine weitere Frage,
die wir mit Hilfe von Rechenmodellen beantworten möchten, ist die nach
der Faltung der Proteinketten zu einer dreidimensionalen Form. Wenn wir
wissen, wie das genau funktioniert, welches Atom welche Struktur
verursacht, sind wir den biologischen Abläufen und deren eventueller
Nutzung in der Materialwissenschaft wieder ein Stück näher'', so Janke.
Ein dritter Themenschwerpunkt sind ungeordnete Systeme. Dazu gehört
unter anderem die Betrachtung von Stoffen wie Fensterglas, die durch
eine bestimmte tetraeder-förmige Anordnung ihrer Atome sowie
entsprechender Atom-Fehlstellen gekennzeichnet sind. Dieser sich aus
den - beispielsweise durch Alterung entstehenden - Fehlstellen
ergebende metastabile Zustand kann ebenfalls durch
Computer-Simulationen untersucht werden.
Physikalische Veränderungen über Klänge erlebbar machen
Neben dem theoretischen Meinungsaustausch erwartet die Physiker aus
aller Welt auch eine Inspiration der besonderen Art: Ein
österreichisches Forscherteam stellt sein Projekt zu Phasenübergängen
vor. Dabei werden diese Übergänge zwischen den Aggregatszuständen und
die damit verbundenen physikalischen Veränderungen über Klänge erlebbar
gemacht.
Kolloquium am Donnerstagabend
Das Donnerstagabend gemeinsam mit dem Workshop veranstaltete Kolloquium
der Fakultät für Physik und Geowissenschaften steht diesmal unter dem
Titel ''New Interface-Controlled Phase Transitions in Nanosystems''
(''Neue grenzflächenkontrollierte Phasenübergänge in Nano-Systemen'').
Den Vortrag hält der weltweit anerkannte Experte in der Computerphysik
und in der Physik kondensierter Materie Prof. Dr. Kurt Binder vom
Institut für Physik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
mhz
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