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Bereich: Forschung, öffentliche Veranstaltungen, Personalia, Studium und Lehre
Sachgebiet: Mathematik und Informatik

Experte für Computersimulationen neuer Leibniz-Professor

Der deutsch-amerikanische Physiker Prof. Dr. Bernd A. Berg von der Florida State University ist der 21. Leibniz-Professor am Zentrum für Höhere Studien (ZHS) der Universität Leipzig. Am Mittwoch hält er seine Antrittsvorlesung zum Thema ''The Computer Revolution and Computer Simulations''.

Zeit:   11. Mai 2005, 17:15 Uhr
Ort:   Alter Senatssaal
Rektoratsgebäude
Ritterstraße 26

Computer werden immer schneller. Seit 1950 hat sich die Geschwindigkeit, mit der Computerprozessoren arbeiten, alle fünf Jahre um den Faktor zehn erhöht. Otto Normalbürger profitiert davon inzwischen bei PC-Spielen, Fotobearbeitung, Downloads aus dem Internet und vielem mehr. Forscher wie Bernd Berg profitieren davon, indem sie immer komplexere Vorgänge per Computer simulieren können.
Berg beschäftigt sich nicht mit wirklichkeitsnahen Darstellungen vom Fliegen oder von Formel-1-Rennen, die vor allem Jugendliche zu schätzen wissen. Der 55-jährige Deutsch-Amerikaner erstellt Simulationen des Verhaltens kleiner Moleküle. ''Es geht dabei um die sogenannte 'Protein-Faltung''', erläutert Berg. ''Proteine nehmen eine bestimmte dreidimensionale Struktur an - und bei den meisten Proteinen weiß keiner so genau, warum sie sich in diese Struktur 'falten'.'' Das zu wissen, kann aber entscheidend sein. Zum Beispiel für Biomediziner, die ein bestimmtes Medikament entwickeln wollen - und diesem Arzneimittel Moleküle ''verpassen'' müssen, mit denen sie an die Proteine im menschlichen Körper andocken können.

Wie man das Verhalten der Proteine simulieren kann, das erfahren fortgeschrittene Leipziger Studierende im laufenden Sommersemester von Professor Berg persönlich. Als 21. Leibniz-Professor verbringt er das Sommersemester in der Stadt an der Pleiße. ''Ich war zuvor schon einige Male hier, aber immer nur zu Kurzaufenthalten'', so der geborene Niedersachse, der in Berlin Physik studiert hat.

Die Initiative, Berg als Leibniz-Professor nach Leipzig zu holen, ging von Prof. Dr. Wolfhard Janke vom Institut für Theoretische Physik aus. ''Unsere Interessensgebiete überlappen sich'', sagt Janke, der 1991 als Gastwissenschaftler an die Universität ging, die Bernd Berg 1985 in die USA gelockt hatte: die Florida State University in Tallahassee. Inzwischen ist Berg dort sowohl in der Physik, als auch im Bereich ''Computational Science'' (zu Deutsch in etwa: rechenbetonte Wissenschaft) tätig. Gastaufenthalte führten ihn immer wieder nach Deutschland, aber auch nach Japan, Frankreich, Österreich und in die Schweiz.

''Unsere Studierenden werden von Professor Berg profitieren, und er kann ein Multiplikator sein, der uns zu neuen Kooperationen verhilft'', sagt Wolfhard Janke. Bernd Berg freut sich derweil neben der Arbeit mit den Studierenden auf Besuche in der Oper - Tallahassee hat kein Opernhaus - und den im Vergleich zu Florida milden Leipziger Sommer.

Die Leibniz-Professur ist am Zentrum für Höhere Studien angesiedelt. Mit ihr verfolgt die Universität das Anliegen, interdisziplinäre Forschung und Graduiertenausbildung zu befördern und gleichzeitig internationale Kontakte zu vertiefen. Es handelt sich um eine semesterweise neu mit einer oder einem führenden Gelehrten zu besetzende Forschungsprofessur, die zugleich mit der Verpflichtung verbunden ist, Lehrveranstaltungen durchzuführen.

Carsten Heckmann

weitere Informationen  

Zentrum für Höhere Studien der Universität Leipzig
Telefon: 0341 97-30286
E-Mail: hoepel@uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/zhs

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Pressemitteilungen Pressestelle, Volker Schulte, 09.05.2005